Das kleine Rad drehen

Mitverantwortung des Individuums für das Gemeinwohl

Der Mensch ist sich als einziges Lebewesen bewusst, dass es eine Zukunft gibt. Dieses Wissen um die Zukunft führt  jedoch nicht unbedingt dazu, auch zukunftsbewusst zu handeln. Herausforderungen und Ansprüche der Gegenwart sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext stehen meist im Vordergrund. Zudem sind Chancen und Risiken zukünftiger Entwicklungen schwer einzuschätzen und vom Einzelnen kaum beeinflussbar.

Wie kann ICH – als überfordertes und wirkungsloses Individuum Mitverantwortung für die soziale und ökologische Zukunft unserer Welt übernehmen? Was kann ICH alleine schon ändern, in einem über Jahrhunderte gewachsenen System, in einer Gesellschaft die mir nur Wert zuschreibt solange ich leiste, produziere und konsumiere, in einer Welt die gefühlt aus allen Nähten platzt, während sich politische, soziale und ökologische Spannungen auf globaler Ebene mit zunehmender Dynamik entwickeln?

So banal es im ersten Moment klingen mag – die größte Wirkung als Individuum erreichen wir durch unsere Vorbildfunktion für andere Menschen. Wir können die Köpfe unserer Mitmenschen nicht umprogrammieren –
zumindest nicht aktiv – lediglich passiv indem wir als gutes Beispiel vorangehen. Der Mensch ist ein unglaublich adaptives Wesen, welches Verhaltensweisen, Werte und auch Konsummuster von seinem sozialen Umfeld übernimmt. Denken wir nun zusätzlich generationenübergreifend, wird die Effektivität der Vorbildfunktion noch deutlicher: obgleich jeder Mensch aus genetischer und spiritueller Perspektive einzigartig ist, formen primär die Eltern durch persönliche Werte, Überzeugungen und Verhaltensweisen das Weltbild ihrer Kinder.  

Wir fordern zur bewussten ökologischen Ausgestaltung unseres Lebensstils auf. Dies bedeutet, den eigenen Entscheidungs- und Handlungsspielraum, der sich nach unserer individuellen Vermögens- und Einkommenssituation definiert, für ein umweltbewusstes Konsumverhalten nutzen. 

Im Rahmen unserer [Q]onsum Stammtische laden wir Sie herzlich ein, mit uns in den Dialog zu treten, um die individuelle Mitverantwortung am Gemeinwohl sowie die Möglichkeiten des Einzelnen zu reflektieren und diskutieren.

Die persönliche Bereitschaft zum ressourcenschonenden Konsumverhalten sowie das Engagement, in Dialog und Tat für eine freie und gerechte Weltgesellschaft einzutreten, in der jeder Mensch entsprechend seiner Würde leben kann, ist Ausdruck der individuellen, gemeinwohlorientierten Verantwortungsübernahme. Wir nennen es das kleine Rad drehen. 

Institut für Konsum- und Nachhaltigkeitsforschung

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