Handeln: Warum fällt es uns so schwer?

Wir brauchen ein Umdenken in unseren eigenen Werten, Entscheidungen, Ausrichtungen und Prioritäten.  Dazu den entsprechenden äußeren Rahmen, also auch veränderte Systeme. 

Wir nennen es das große Rad und das kleine Rad drehen.

Das kleine Rad drehen

Das große Rad drehen

Mehr zum Thema Handeln:

Wie können Veränderungen angegangen werden?

Eine ​neue Haltung ist erlernbar als praktische Verknüpfung von Theorie und Übung.

Weil es nicht allein um abrufbares Wissen geht, sondern um den Aufbau von Denk-, Gefühls- und Reaktionsmustern, also von neuronalen Mustern und Verknüpfungen in unserem Gehirn, brauchen wir Wiederholungen und viel Übung.

Mit jedem Mal fällt es uns dann leichter, uns in bestimmter Weise zu verhalten. 

„Haltung ist, was man gerne hätte, wenn nicht dauernd Opportunismus, Pragmatismus und Kapitalismus dazwischenkämen.“ – Husch Josten

hannah-busing-Zyx1bK9mqmA-unsplash

Gemeinsam Veränderungen beginnen

Erst durch Kooperationen können wir als Menschen unsere Wirkungsweise erhöhen und arbeitsteilig unsere unterschiedlichen Bedürfnisse erfüllen.

Menschen sind soziale Wesen und nur zusammen überlebensfähig. Deshalb integrieren wir uns in Gemeinschaften, engagieren uns für sie und bekommen dafür Anerkennung und Sicherheit.

Gleichzeitig sind Menschen komplexe Wesen mit Launen, Ängsten, eigenen Ideen, Trieben, Überzeugungen, Neigungen, Werten, selektierender Wahrnehmung und einer individuellen Realität – deshalb ist unser Verhalten von außen schwer zu steuern, vorherzusagen oder zu erklären.

Jeder hat seine individuellen Fähigkeiten, dennoch wird das Verhalten von Menschen in Organisationen mehr durch den Kontext und die jeweiligen Rahmenbedingungen beeinflusst als durch persönliche Eigenschaften.

„Du glaubst deine eigenen Gedanken zu denken, doch du denkst die Gedanken deiner Kultur.“ – Gregory Bateson 

eugene-zhyvchik-xJY-7gtC38o-unsplash

Es geht uns alle etwas an - höherer evolutionärer Sinn

Wir haben auf Basis des Internets ein globales System und eine Allverbundenheit erschaffen. Geräte, Menschen, Organisationen und Gesellschaften aller Art sind in vielfältigster Weise miteinander verbunden.

Damit haben wir eine völlig neue Dimension von Komplexität und Dynamik erreicht, mit der auch Fragen der Verantwortung, des Gemeinwohls und Wechselwirkungen planetaren Ausmaßes ins Zentrum der Aufmerksamkeit geraten. 

IMG_2411

Wie wollen wir leben?

Unsere Gesellschaft ist an der Wirtschaft ausgerichtet und ihr faktisch untergeordnet. Dabei existiert unser jetziges Wirtschafts- und Jobsystem erst seit knapp 200 Jahren, was im Vergleich zur Dauer der Menschheitsgeschichte verschwindend gering ist.

Unternehmen haben mit ihren Entscheidungen einen großen Einfluss auf das Gemeinwohl und das Leben aller Lebewesen. 

In der heutigen weltweiten Gemeinschaft nehmen sie eine machtvolle Position ein und dominieren auch das politische System.  

IMG_2405

Wie ist die Ausgangssituation?

Unsere Denkstrukturen zeigen sich in unserer Kommunikation durch Sprache, Gestik, Mimik etc., ohne dass uns dies immer bewusst wird. Dabei ordnet unser Verstand vor und erzeugt Grundstrukturen unserer Wahrnehmung. Sie werden als Erinnerungsbilder abgespeichert. Dieser Vorgang macht es uns leichter, Zusammenhänge aufgrund unseres vorhandenen Erfahrungswissens schnell herzustellen – so können wir uns schnell in komplexen Situationen zurechtfinden.

Im Laufe unseres Lebens entsteht so ein Speicher an vielfältigen Bildern, die wir immer wieder von unserem Verstand abgerufen werden.

Was wir als Wirklichkeit wahrnehmen, entspringt unserer Vorstellungskraft aus gespeicherten Erinnerungen. Wir erleben dadurch die Welt auf die immer gleiche Art und Weise und gehen dadurch die Fragestellungen dieser Welt eben auch auf immer gleiche Weise an! 

„Wir sehen nur das, was wir glauben.“ – Werner Heisenberg

Wenn wir die Welt mit den immer gleichen Denkstrukturen erleben, welche Möglichkeiten stehen uns überhaupt zur Verfügung, Neues zu denken oder zu erfahren? 

Neue Denkstrukturen entwickeln durch hinterfragen, induzieren und ahnen, reflektieren, neugierig und unkonventionell sein. 

Bücher hierzu: Joachim Bauer: Selbststeuerung: Die Wiederentdeckung des freien Willens. Karl Blessing Verlag 2015

IMG_2308

Positiv denken!

Verändern wir unsere Gedanken, verändern wir damit unser Verhalten. Was wir fühlen und glauben, wirkt sich auf jede unserer Zellen aus. Wie wir mit uns selbst reden, hat einen Einfluss auf unser physisches Wohlbefinden.  

Eine positive Erwartungshaltung und fürsorgliche Zuwendung können auch Veränderungen im Immunsystem bewirken. 

Wir befassen uns kaum mit der Frage, ob unsere Gedanken und Emotionen sich auf unsere körperliche Gesundheit auswirken. Wenn es aber tatsächlich so ist, warum achten wir dann nicht sorgfältig darauf, was wir auf dieser Ebene an uns heranlassen?

Wissenschaftler gehen mitlerweile davon aus, dass externe Signale, Faktoren wie unsere Ernährung, das Umfeld, in dem wir leben, ja sogar unsere Gedanken und Emotionen Einfluss auf die Steuerproteine nehmen, die bestimmen, ob und wie sich unsere DNA manifestiert. (Erbgut von vorherigen Generationen?)

Ändern wir unser Denken, so hat sich gezeigt, kann sich dies tatsächlich darauf auswirken, wie unser Gehirn mit dem übrigen Körper kommuniziert, und damit in dessen biochemische Abläufe eingreifen. 

Da wir nur zu 5 Prozent aus dem bewussten Denken heraus funktionieren, sind wir kaum in der Lage, den gewichtigen Einfluss des Unbewussten allein vom Verstand her zu überwinden. Um unsere innere Haltung auf Dauer zu verändern, müssen wir unsere Glaubenssätze nicht nur auf der bewussten, sondern auch auf der unbewussten Ebene verändern. 

Quellen:
1) Lissa Rankin (2014) Warum Gedanken stärker sind als Medizin – Wissenschaftliche Beweise für die Selbstheilungskraft, 7. Auflage S. 64f., 71., 123.

Institut für Konsum- und Nachhaltigkeitsforschung

[ Adresse ]

Schreibe einen Kommentar